Der Tausendfüßler – Das Blog zum Roman


Was ist Scrapbooking? – Technik und Anwendung bei Scrapbooks

DEFINITION: Scapbooking ist das Verzieren von Büchern mit Fotos und anderen Bildelementen. Die Fotos können mit anderen Fotos kombiniert werden. Dazu kann gemalt, gezeichnet oder einfach andere Elemente hinzugebastelt werden; ähnlich wie bei einer Collage.

Bei Wikipedia steht: „Scapbooking bezeichnet ein Bastel-Hobby.“ Ich denke: Scapbooking ist weit mehr und kann durchaus noch andere Dimensionen „der Bearbeitung“ annehmen als es auf den ersten Blick erscheint.

Eine andere Art von Scrapbooking – Mach dieses Buch fertig!

Cover Mach das Buch fertig

Mach das Buch fertig Keri Smith (Cover)

„Mach das Buch fertig“ – schon mal davon gehört, gelesen oder gar im wahrsten Sinne des Wortes: das Buch fertig gemacht? Der Titel und die Aufforderung kann jetzt eindeutig-zweideutig gesehen werden. Zum einen könnte dieser Satz als Ansporn für Autoren stehen, das Buch endlich fertig zu machen: quasi die Geschichte endlich zu beenden, einen Schlussstrich zu ziehen, das Wörtchen ENDE unter den letzten Satz zu setzen, um endlich ein fertiges Manuskript in den Händen zu halten etc. oder aber im Ghetto-style sich mal so richtig am Buch auszulassen, das Buch platt machen, zerreißen, durchstechen, Seiten verbrennen, ein Papier-(Opfer) haben, es einfach fix & fertig machen und dem Buch seinen ureigenen kreativen Stempel eindrücken. Letzteres ist hier der Fall und dabei sollte nicht nur der Zerstörungswille am Buch (positiv formuliert der Transformationsprozess des Buches), sondern eher die Kreativität am und im Buch im Vordergrund stehen.

Mit der Weile gibt es im Buchhandel einige Varianten der Bücher mit eben dieser Aufforderung „Mach das Buch fertig!“, die wohl bekanntesten dürften von Keri Smith sein, welche die kreative Ader des Buchbesitzers physisch wie psychisch herausfordern. Diese Art des SCRAPBOOKING ist für mich eindeutig die Extrem-Variante, da es hier nicht nur um die Bearbeitung des Buches geht, sondern hier vor der Beschädigung des Buches nicht halt gemacht wird. Gibt man auf YouTube das Wort „Scrapbooking“ ein, so erscheinen zahlreiche Videos zu dieser Thematik mit diversen Anleitungen und Experimenten von „Mach das Buch fertig.“

Was ist eigentlich Scrapbooking?

Ich persönlich nutze die Technik des Scrapbookings oft bei Reisetagebüchern. In diese schreibe ich dann unterwegs Gedanken und Gedichte, Notizen zur Reise, Kostenkalkulationen (Zahlen hier und da) hinein und klebe auch mal die eine oder andere Eintrittskarte oder ortstypisches Verkehrsmittelticket mit ein. Auch Gegenstände wie eine hiesige Münze oder ein Grashalm wurden schon ins Buch geklebt. Es ist zwar schon ein Weilchen her, aber als ich meine alten Schulhefter bei einem neuerlichen Umzug einer „fast“ kompromisslosen Revision unterzogen habe, wurden alle lustigen Texte, Klausuren, Langeweile-Kritzelzeichnungen aus dem Unterreicht am Blattrand oder erinnerungswürde Abschnitte in einem blanko Buch von Moleskine integriert. Es entstand sozusagen ein Kollagenbuch der Erinnerung meiner Schulzeit.

Da mich das Thema Sceapbooking interessiert, bin ich drauf und dran nicht nur der Aufforderungen eines Geburtstagsgeschenks des Klassikers „Mach das Buch fertig“ zu folgen, sondern zusätzlich ein extra gezieltes Scrapbooking zu einem bestimmten Thema zu erstellen. In Gedanken denke ich da an das Thema meine am meisten gelesenen Autoren, Lieblingsautoren in der Presse, Zitate von denen, Bilder aus unterschiedlichen Publikationen, gar Foto (wenn vorhanden) etc. … Na mal sehen, was daraus wird … Eine Fortsetzung des Artikels folgt dann bestimmt!

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Scrapbooking gemacht? Sitzt Ihr gerade selbst an einem bestimmten Thema?

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Mein Sofa bei overthesofa.net

Sofa und Kunst – Künstler über und auf dem Sofa

Ausgedient hatte mein Sofa noch lange nicht, aber den Platz brauchte ich trotzdem und annoncierte kurzerhand mein geliebtes 2-Sitzer-Sofa im Internet. Bitte Selbstabholer und preiswert abzugeben für … und nun kommt die Überraschung: für einen Kunstraum in Berlin. Ich war erstaunt, als ich von Alexander Stolze Mitglied der Band UNMAP erfuhr wessen neue Heimat mein Sofa haben sollte. Jetzt befindet sich mein blaues Sofa, wenn auch nur auf Zeit, im „Tete“ auf der Schönhauser Allee 161A.

Kunstraum "Over The Sofa" im Tete in Berlin

Tete in Berlin – Schaufenster bei der Ausstellung „Over The Sofa“

Anna Chkolnikova & Andrea Huyoff führen eine Art Galerie. „Es ist eher ein Kunst- und Begegnungsraum, ein Treffpunkt für Künstler mit stets neuen kreativen Kunstangeboten und Kunstausstellungen“, wie  Andrea Huyoff konstatierte. „Wir sind keine klassische Galerie und bei uns soll neben der Kunst, die Idee und das Miteinander im Mittelpunkt stehen und natürlich fern ab jedem modernem Kunsthype auch bezahlbar sein.“ Mit dem Begriff Galerie, konnte Frau Huyoff sich nicht so recht anfreunden, „… wir sind gerade in einer Phase in der wir genau das definieren, was wir genau sind …“ und so hängen nunmehr über dem blauen Sofa, was einst in meinem Zuhause stand, mehrere Bilder von Künstlern, die auch gekauft werden können. Sofa und Kunst ergeben dann vielleicht doch etwas anderes als „eine Galerie“? Ein Zusammenspiel, eine Idee der besonderen Art ist es allemal; jedenfalls für mich. Wer will kann sich einfach auf das Sofa setzen und die Bilder auf der anderen Seite betrachten oder in einem Gespräch mit den Inhabern bzw. Gästen vor Ort über die Bilder „über dem Sofa“ diskutieren.

Over The Sofa - Kunst über dem Sofa

Over The Sofa – Kunst über dem Sofa

Die Ausstellung „over the sofa“, dafür gibt es auch eine bisher eher minimalistische Webseite mit dem Namen overthesofa.net, fand vom 3.12.2013 -18.12.2013 in den Räumen des „Tetes“ statt. Auch wenn schon sicherlich einen neue Idee einer Ausstellung im Januar winkt, so kann der Besucher gespannt sein, ob mein blaues Sofa vielleicht in nächster Zeit immer noch da steht oder schon weiter gezogen ist?

OVER THE SOFA & AUF DEM SOFA

Da meine Lieblingscouch schon einige Jahre auf Buckel hatte und nicht nur die Jahre, sondern überwiegend auch meine Wenigkeit – so zwischen beiden Lehnen -, hatte ich natürlich gehofft, dass sie einen neuen schönen Platz findet. Ob als Sofa für das Wochenendhaus, für Szenekneipe, für das Kinderzimmer oder in einer neuen WG, Möglichkeiten der Verwendung waren hier für die neuen Besitzer keine Grenzen gesetzt. Das mein blaubes Sofa nunmehr bei „over the sofa“ einen Platz fand, stimmte mich besonders freudig. Daher war es selbstverständlich, ja geradezu eine Pflicht, dass ich dem „Tete“ einem Besuch abstatte. Nach einem interessanten Gespräch überzeugte ich mich wiederholt, dass Bequemlichkeit & Gemütlichkeit immer noch des Sofas Motto ist. Jetzt jedoch bei: OVER THE SOFA!

Jens Böhme im Tete Berlin bei overthesofa.net

Jens Böhme im Tete Berlin bei overthesofa.net



Cornelia Funke ermutigt junge Leser und Autoren

Schreibt alles auf! – Betont Cornelia Funke in ihrer Lesung

Sie ist die die Autorin von „Tintenherz“ und „Herr der Diebe“ und lebt seit 2005 in den USA. Mit dem Buch „Herr der Diebe“ gelang der Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke im Jahr 2000 der internationale  Durchbruch.

Nun war sie wieder in Berlin und gab interessierten Lesern sowie Schülern eine Lesung aus ihrem neuesten Roman „Lebendige Schatten“ der Reckless-Reihe (1. Band, Steinernes Fleisch). Im Rahmen des 13. Ilb (Internationales Literaturfestivals Berlin) war sie zu Gast im Haus der Berliner Festspiele.

Autorenlesung Cornelia Funke Berlin

Lesung von Cornelia Funke in Berlin

Inhalt von Reckless:

„Jacob Reckless‘ düstere Abenteuer gehen weiter: In Band 1 hat er seinen Bruder Will retten können, doch der Preis war hoch. Wird sich die Motte auf seiner Brust, Zeichen des Feenfluchs, lösen und zu ihrer Herrin fliegen, ist Jacob dem Tode geweiht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt – und ein Wettkampf mit dem Goyl Nerron um den einen Schatz. Er kann die Welt auf der anderen Seite des Spiegels ins Verderben stürzen – und ist doch Jacobs einzige Rettung. Gemeinsam mit dem Mädchen Fuchs kämpft Jacob nicht nur um sein Leben.“

Im Anschluss der Lesung in Berlin gab die Schriftstellerin Cornelia Funke Antworten auf die neugierigen Fragen der Schüler. (Die Fragen stellten jeweils die Schüler wie auch zwischendurch ihre Dialogpartnerin am Lesepult.)

Auszüge einiger Fragen junger Leser mit Antworten der Autorin Cornelia Funke:

(Antworten paraphrasiert wiedergegeben)

Frage: Frau Funke, von wo kommen Ihre Ideen?

Die kommen einfach so … aber ganz ehrlich, ich habe früher schon gern Science Fiction und Fantasy gelesen. Und die Welt ist auch so – fantastisch. Ich glaube, dass die Welt ein sehr fantastischer und wunderbarer Ort sein kann, aber auch sehr viel Finsternis beinhaltet. Über beides muss man Bescheid wissen. Sonst kann man es ja nicht trennen. … Ich finde, dass Schriftsteller nach Worten fischen. Sie fischen nach Worten für andere. Wir sind: Wortfischer! Wir sammeln und erzählen die Geschichten. Dazu gehören eben auch die grausamen und die abscheulichen, die aus dieser Welt kommen.

Frage: Was war Ihr erfolgreichstes Buch?

Oh, das kann man so genau nicht sagen. Denn wenn man sich Drachenreiter anschaut, der war viele Wochen auf den Bestsellerlisten. Dagegen wurde die Tintenherz-Trilogie millionenfach verkauft. Und der Herr der Diebe“ gewann einige Preise. Daher ist dies nicht so direkt auszudrücken, welches erfolgreicher war.

Frage: Warum sind Sie nach L.A. (Los Angeles) gezogen?

Eigentlich war ich zur Buchmesse in L.A. eingeladen, auch um einen Preis für das Buch „Herr der Diebe“ anzunehmen. Sobald ich aus dem Flieger gestiegen war, habe ich mich in die Stadt verliebt. Los Angeles ist eine sehr wilde Stadt und eine sehr große Stadt, die sich jeden Tag neu erfindet. Sie ist eine Stadt, die in die Zukunft schaut. Sie ist nicht so alt und historisch wie die Städte in Europa. Das ist einfach anders.

Fragen: War es schon immer Ihr größter Traum Bücher zu schreiben?

Überhaupt nicht! Ich wollte Astronaut werden. Ich war fasziniert von der Mondlandung, wollte hoch hinauf – und weiter. Das war eine spannende Zeit und wir dachten damals: jetzt geht es hinaus in den Weltraum mit der Menschheit.

Frage: Wie viele Bücher wurden verfilmt?

7 Bücher

Frage: Wie sehr kannst Du bei der Entstehung eines Filmes mitreden?

Es ist ein wunderbares Gefühl einen Film zu machen, ihn entstehen zu lassen. Was am Ende heraus kommt, weißt du jedoch nie. Tintenherz hatte zum Beispiel ein Budget von 70 Millionen Dollar. Das Budget kommt hier vom Studio und da bestimmt auch das Studio wie der Film entsteht. Die Beeinflussung lag letztendlich in ein paar Casting-Entscheidungen bzw. durch ein paar Skriptänderungen.

Frage: Wie entsteht die 1. Idee für ein Buch? Was inspiriert Sie?

Ich lasse mit inspirieren durch alles was ich sehe, höre und erlebe. Ich habe auch immer ein Stück Papier dabei und einen Stift. Notfalls einen wasserfesten Stift, der auch auf der Haut schreibt. Sobald ihr eine Idee habt, schreibt sie auf! Sonst ist sie weg.

Frau Funke arbeitet viel mit Bildern als Inspiration, wie sie erzählt. Sie illustriert die Bücher meistens selbst. Wenn sie Bilder kreiert, dann meisten in schwarz-weiß. Bunte Illustrationen lässt sie lieber von anderen Künstlern entwerfen.

Frage: Kennen Sie Ihr Ende in den Büchern?

Ich bin jemand, der das Ende noch nicht kennt. Sonst beginne ich mich während des Schreibens zu langweilen.

Frage: Gehen die Spiegelwelten-Bücher weiter?

Ich nehme an, dass es sechs Bücher werden. Ja, sie gehen weiter.

Frage zu Ihrer Art und Weise, wie sie schreibt:

Mein Computer hat immer einen Namen: meiner heißt: Jack. Ich schreibe immer alle Skripte mit der Hand und übertrage dann die erste Fassung in den PC; da kann man dann viel gnadenloser korrigieren. In meinen Skripten klebe ich mir oft Fotos ein, damit ich mir vorstellen kann, wie eine Figur sein soll bzw. aussehen kann. Das kann zum Beispiel auch ein Schauspieler sein.

Frage: Schreiben Sie für ein bestimmtes Lesealter?

Ich schreibe für alle Alter. Ich bin Geschichtenerzähler und jeder soll selbst entscheiden, was er lesen will. Da ist das Alter völlig unabhängig.

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T.C.Boyle stellt neuen Roman San Miguel im Berliner Kino Babylon vor

T.C.Boyle wieder in Berlin

Der amerikanische Autor Thomas Coraghessan Boyle fand in diesem Jahr wieder den Weg nach Berlin. Am 17. September gab er eine Lesung im Kino Babylon und stellte im Rahmen seiner Deutschland-Lesereise und natürlich passend zum Internationalen Literaturfestival Berlin 2013 seinen neuen Roman „San Miguel“ vor.

San Miguel Kino Babylon Lesung mit T.C.Boyle

Literatur Live mit T.C.Boyle – San Miguel im Kino Babylon in Berlin

Zum Inhalt des Romans San Miguel

Eine einsame Insel vor der Küste von Kalifornien, die für die einen die Hölle ist, für die anderen das Paradies: Die schwindsüchtige Marantha verschlägt es 1888 nach San Miguel. Während sie sich, geplagt vom rauen Klima, von Monotonie und Einsamkeit, dem Leben entzieht, schafft es Adoptivtochter Edith, dem tyrannischen Vater und der verhassten Insel zu entfliehen. Jahrzehnte später zieht Elise Lester dorthin und findet mit ihrer Familie ihr Glück. Die Presse in den USA feiert die Lesters mitten in der Weltwirtschaftskrise als Inbild vom Mythos der Pioniere, doch die Idylle trügt. Boyle gelingt es meisterhaft, in dieser großen Saga das Schicksal dreier starker Frauen lebendig werden zu lassen. (Quelle: hanser-literaturverlage.de)

Boyles Erstling Wassermusik in neuer Übersetzung

Signierstunde mit T.C.Boyle - Literatur Live San Miguel

T.C.Boyle signiert San Miguel

Boyle lieferte seinen Fans wieder eine interessant-amüsante Lesung mit frischen-witzige Details aus seinem Leben als Autor. Handelt es sich im Roman von San Miguel um die Geschichte dreier Frauen, wird sein neuer Roman – den er gerade beendet hat – ein rein männlicher Roman sein, wie er betonte. Der Roman wird haarig sein, er wird archaisch und brutal sein, erklärte er. Zudem soll nächstes Jahr sein erster Roman „Wassermusik“ (1982) noch übersetzt von Werner Richter in einer neuen Übersetzung von Dirk van Gunsteren erscheinen. Die Übersetzung des Textes von San Miguel aus dem Englischen stammt ebenfalls von Dirk van Gunsteren.

Nach der Lesung nahm sich Boyle wieder Zeit bis zum letzten Fan und signierte fleißig jedes Buch, das ihm vor die Nase gesetzt wurde. Zum Thema Reise, meinte Boyle: „That’s what I think about traveling.“ und schrieb spontan Folgendes in mein Reise-Buch:

T.C.Boyle Signatur und Bild zum Thema Reisen

T.C.Boyle mit Signatur und Bild zum Thema Reise

Pressestimmen zu T.C.Boyles Lesereise:

Autor T. C. Boyle begeistert mit „San Miguel“ seine Leser (rp-online.de)

T. C. Boyle hat einen Insel-Western geschrieben (welt.de)

Boyle zum Thema Internet auf focus.de:

Autor und Blog-Pionier T.C. Boyle hadert mit dem Internet (focus.de)

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Mark Wilkinson gibt Konzert in der Berliner Location Marie Antoinette

Singer und Songwriter Mark Wilkinson zu Gast in Berlin

Fünf Jahre hat es gedauert bis der Sänger und Songschreiber Mark Wilkinson wieder ein Konzert in Berlin gegeben hat. Im August 2008 war er in der Art und EventBar OXIDENT auf der Frankfurter Alle 53 zu hören. Er spielte Lieder aus seinem Debüt-Album Cellophane Life.

Der Musiker Mark Wilkinson aus Australien mit fantastischem Auftritt in Berlin

Marie Antoinette Berlin Partylocation

Bar- und Partylocation Marie Antoinette in Berlin

Dieses Jahr hat es ihn in die Berliner Bar- und Partylocation Marie Antoinette in der Holzmanstraße 15/18 verschlagen. Neulinge und Fans der Musik konnten gespannt Marks Stimme lauschen und bekannte Lieder wie „Celephane Life“ oder „Baptism By Fire“ wie auch neue Songs vom 2011er Album „Truth Come Running“ hören. Meine persönlichen Lieblingssongs auf dem Album „Truth Come Running“ von Mark Wilkinson sind: „All I Ever Wanted“ & „Keep Fighting“. Die kleine, aber feine Lokaltität Marie Antoinette war gut besucht, auch die Akustik war passend und angenehm für die Besucher des Konzerts.

Mark Wilkinson singt mit Gefühl  in der Stimme und in Begleitung seiner Gitarre

Mark Wilkinsons Auftritt war ein erlebnisreiches Konglomerat aus Stimme, Musik und Rhythmus. Er sang natürlich live, er sang mit Gefühl, er sang mit Bedacht … Mark Wilkinson singt stets mit seinem Herzen und seiner Kreativität und spielt dazu virtuos auf der Gitarre. Man muss ihn einfach live erleben!

Marie Antoinette - Mark Wilkinson in Berlin

Mark Wilkinson beim Auftritt im Marie Antoinette in Berlin

Am selbigen Tag konnten Fans ihn schon vorm Brandenburger Tour sehen, ein Bild auf seiner Facebook-Fanpage (Mark Wilkinson) zeigt ihn in seinem Element. Schade nur, dass Mark Wilkinson zum Worldwide Music Day, dem Tag „Fest der Musik“ (Fête de la Musique), nicht in Berlin verweilt. Stets am 21. Juli zum Sommerbeginn sind auch hier in Berlin wieder viele Künstler, ebenso wie Mark Wilkinson live am Brandenburger Tor, auf der Straße und in Bars live zu erleben. Auch wenn es nur eine Vermutung ist, so spielt Mark Wilkinson mit Sicherheit, wenn an diesem Tag schon nicht in Berlin, dann zum Festtag der Musik irgendwo auf seiner Gitarre unter freiem Himmel – irgendwo? Gerade da sicherlich, wo er sich aufhält und seine Gitarre dabei hat – denn als Straßenmusiker ist er da in seinem Element.

Ein kreativer Geist mit Text und Musik

Mark Wilkinson Sänger

Sänger Mark Wilkinson

Seine Lieder sind melancholisch-elegisch, aber zum Teil auch feurig und besitzen einen eigenen Charme sowie besonderen Elan. Marks Stimme hat einen hohen Wiedererkennungswert und geht direkt ins Blut. Er schaffte es als unabhängiger Künstler 2006 mit seiner Cellophane Life EP 30.000 Tonträger zu verkaufen. Auf YouTube hat er sich eine weltweite Fangemeinde aufgebaut. Mit „A Year of YouTube“ hat er seinen kreativen Geist neuerlich unter Beweis gestellt und ein ganzes Jahr lang jede Woche einen neuen Song online gestellt. Die Aufrufe sprechen für sich.

Mark Wilkinson auf Tournee

Nach Berlin führt Mark Wilkinsons Europa-Tournee weiter nach Dublin und London. Weitere Konzerte finden leider bis Jahresende nur noch in Australien statt. Wer ihn live sehen will, muss sich quasi ins Outback begeben. Na nicht wirklich ins Outback, aber zumindest nach Australien in Städte wie  Geelong, Canberra, Sydney oder zum letzten Termin in diesem Jahr (laut Homepage) nach Katoomba.

Fans von Mark Wilkinson in Deutschland können nur hoffen, dass er seine Aussage wahr macht. Er meinte zu mir: „Ich möchte gern nächstes Jahr wieder nach Deutschland, nach Berlin kommen!“

„Okay Mark, bis dann … wieder zurück in Berlin.“

Der Künstler Mark Wilkinson im Netz

Hier geht es zur offiziellen Webseite des Künstlers Mark Wilkinson: http://www.markwilkinsonmusic.com/

Hier geht es zum offiziellen YouTube-Channel: YouTube – Mark Wilkinson

YouTube Videos von Mark Wilkinson auf dem Blog – Der Tausendfüßler:

Mark Wilkinson Video „Cellophane Life“

Mark Wilkinson Video “Baptis m By Fire”



Martin Walker stellt fünften Fall „Feme Fatale“ von Bruno, Chef de Police in Berlin vor

Zu Gast im Kulturkaufhaus Dussmann – Autoren-Lesung mit dem Schriftsteller Martin Walker

Der Journalist und Autor Martin Walker war wieder zu Gast in Berlin. Im Kulturkaufhaus Dussmann in Berlin stellte er zusammen mit der Kulturjournalistin Shelly Kupferberg seinen neuen und nunmehr 5. Bruno-Roman vor. Er trägt den Namen „Feme Fatale – Der fünfte Fall für Bruno Chef de police“. Walker, eher bekannt als Journalist, erhielt 1978 den britischen Reporter-des-Jahres-Preis. Mit seinen Romanen „Bruno Chef de Police“, „Grand Cru“, „Schwarze Diamanten“, „Delikatessen“ sowie mit dem Kriminalroman „Schatten an der Wand“ hat er sich ebenfalls als Schriftsteller einen Namen gemacht. Seine Fangemeinde wird immer größer und die Leser konnten durch die Interviewerin Shelley Kupferberg einiges Neues über das Leben des Autors und den neuen Roman „Feme Fatale“ erfahren.

Martin Walker Lesung Kulturkaufhaus Dussmann in Berlin

Martin Walker – Lesung Kulturkaufhaus Dussmann

Martin Walker sprach in der Lesung Deutsch und betonte gleich zu Anfang, dass er 2 Jahre lang Deutsch im Gymnasium gehabt hatte. Er meinte jedoch, dass er noch viel dazu lernen müsse und wolle; vor allem neue Worte. So lautete wortwörtlich sein Einstieg: „Ich habe vor so einer Lesung immer Lampenfieber, aber …“ er fasst neben sich, „ … nach einem Glas Wein, … ich bin: Rampensau!“ Alles lachte, denn die Betonung lag auf „Rampensau“ – und er gab dem Publikum zu verstehen, dies sei wieder ein neues Wort, das er nutzte.

Herr Walker – Wie haben Sie das Périgord entdeckt?

Auf die Frage von Frau Kupferberg wie Martin Walker das Périgord entdeckt habe, erzählte er von einem Freund, der in den 80er Jahren eine Frau aus dem Périgord geheiratet hat. Die Inspiration zum Roman und zur Figur Bruno Courrèges selbst ereilte Martin Walker wiederum im Tennisclub vor Ort. Sein Tennispartner, gleichzeitig auch der Dorfpolizist und ein Freund, war und ist für ihn eine interessante Persönlichkeit. Die Sichtweise seines Freundes, z.B.  der Unterschied zwischen Gesetz und Menschlichkeit, beeindruckte ihn. Das nahm Martin Walker als Inspiration und „siehe da, ich hatte meinen Charakter“. Jedoch hat er mit seinem Bruno schon einen eigenen Charakter erschaffen, meint Walker, zumal seine „Inspiration“ doch ein wenig korpulenter ist als sein Protagonist Bruno Courrèges. Dabei lächelt Walker freundschaftlich und denkt sich vielleicht: Er möge mir diesen Vergleich verzeihen. Doch nicht nur die Figur Bruno hat reale Vorbilder. Neben ihm sind z.B. auch der Baron oder der Bürgermeister aus dem realen Leben entlehnt.

Autor Martin Walker und Kulturjournalistin Shelly Kupferberg - Lesung in Berlin Dussmann

Autor Martin Walker und Kulturjournalistin Shelly Kupferberg

Herr Walker – Was lieben Sie am Périgord?

Eindeutig: „Lebensmittel, Wein, Klima und natürlich die Geschichte“, erklärt Martin Walker. Etwas in dieser Region ist seine Heimat. Vor allem sind es die Freunde … „Ich esse niemals allein. Wenn wir zusammensitzen und ich von meinem neuen Roman erzähle, den ich derzeit schreibe, dann sage ich immer meinen Freunden, dass ich von den wunderbaren Frauen und intelligenten Männern schreibe. – Wunderbar Martin, wunderbar! Mehr Wein! – erschallt es dann. Und jetzt, wo er fertig ist, können sie natürlich lesen, was ich wirklich geschrieben habe“, sagte er schmunzelnd und unkommentiert.

„Feme Fatale – Der fünfte Fall für Bruno Chef de police“

Zurzeit erscheint in Großbritannien schon der 6. Bruno-Roman (The Resistance Man. Quercus, London 2013). Hierzulande gibt es erst einmal den 5. Fall „Feme Fatal“ zu lesen.

Cover Der fünfte Fall für Bruno Chef de police Martin Walker

Buchcover Diogenes: Feme Fatale – Der fünfte Fall für Bruno Chef de police von Martin Walker

Das Périgord ein Paradies für Schlemmer, Kanufahrer und Liebhaber des gemächlichen süßen Lebens. Doch im April, kurz vor Beginn der Touristensaison, stören ein höchst profitables Touristenprojekt, Satanisten und eine nackte Frauenleiche in einem Kahn die beschaulichen Ufer der Vézère. Und Bruno, den örtlichen Chef de police, stören zusätzliche höchst verwirrende Frühlingsgefühle. (Klappentext Diogenes)

Auf die Frage, warum der Roman in Deutschland immer im Mai erscheint, antwortet der Autor Martin Walker erfreut: „Weil dann Spargelzeit in Deutschland ist!“ Das Publikum lacht erneut. „Es hat halt alles einen kulinarischen Hintergrund“, stellt die Interviewerin Shelly Kupferberg lächelnd fest.

Das Kulinarische in den Romanen von Martin Walker

Martin Walker - Das Perigord - Ein kleiner Reiseführer

Das Perigord – Ein kleiner Reiseführer von Martin Walker

Mit einem kleinen Mini-Reiseführer in Broschüren-Form „Das Perigord – Ein kleiner Reiseführer von Martin Walker“, der diesem Roman beiliegt, erfüllt Martin Walker den Wunsch seiner Leser, ein paar Reise-Tipps seiner Lieblingsregion dem Périgord in Frankreich zum Besten zu geben. Das ist auch typisch für den Journalisten in Martin Walker, denn er liebt es zu recherchieren. Zu jedem seiner Romane, erklärt Walker, hat er recherchiert wie z.B. zum Thema Résistance oder auch in Bezug auf die deutsche Stadt Weimar. „Ich war Journalist und muss immer recherchieren. Ich muss schreiben wie ein Journalist, meine Romane sind deshalb auch ein bisschen wie eine Dokumentation und da kommt der Journalist einfach durch.“ Es stimmt! Martin Walker war nicht nur, sondern er ist auch als Schriftsteller ein Journalist. So erfährt beispielsweise der Leser interessante Fakten auch zum kulinarischen Thema Trüffel wie im Fall von „Schwarze Diamanten“.

Auch im 5. Teil „Feme Fatale“ des Bruno-Zyklus steht das Kulinarische wieder mit im Vordergrund. Jedes Rezept, das Bruno im Buch kocht oder kreiert, hat Martin Walker auch selbst ausprobiert, betont er. „Meine Frau sagt immer zu mir: Mit jedem Bruno-Roman hast du 2 neue Kilos.“ Er schwärmt und stellt anschließend ein neuerlich gelerntes deutsche Wort vor:  Das Périgord ist so etwas wie … mein Schlaraffenland.

Sämtliche bisher erschienen Romane des Bruno-Zyklus des Autors Martin Walker:

  • Bruno Chef de police, Diogenes, Zürich 2009.
  • Grand Cru. Der zweite Fall für Bruno, Chef de Police, Diogenes, Zürich 2010.
  • Schwarze Diamanten. Der dritte Fall für Bruno, Chef de Police, Diogenes, Zürich 2011.
  • Delikatessen. Der vierte Fall für Bruno, Chef de Police, Diogenes, Zürich 2012.
  • Feme Fatal. Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police, Diogenes, Zürich 2013.

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Hellmuth Karasek stellt sein neues Buch „Auf Reisen“ vor: Mit Witz

Erfahren habe ich von Karaseks Anwesenheit in Berlin Mitte durch den Vielfalter von Dussmann. Denn da schaue ich ab und zu beim Stöbern im Kulturkaufhaus hinein. Den Termin der Lesung von Hellmuth Karaseks neuem Buch „Auf Reisen – Wie ich mir Deutschland erlesen habe“ aus dem Verlagshaus Hoffmann und Campe hatte ich mir somit notiert. Ich wusste jedoch nicht, ob ich aufgrund meiner täglichen Arbeit pünktlich vor Ort sein konnte.

Am Anfang war schon das Ende in Sicht – Lesung von Hellmuth Karasek gut besucht

Buchtitel Hellmuth Karasek Auf Reisen Wie ich mir Deutschland erlesen habe

Buchtitel Hellmuth Karasek Auf Reisen Wie ich mir Deutschland erlesen habe

Da stand ich nun, noch vor Beginn der Lesung mit einigen anderen Literaturinteressierten vor dem Einlass und vor zwei Damen, die höflich aber konsequent uns und den Besuchern mitteilten: „Der Saal der Lesung ist voll. Aus sicherheitstechnischen Gründen können wir niemanden mehr hinein lassen, außer es kommt wieder jemand heraus. Es tut uns leid.“ Etwas enttäuscht war ich schon, aber nicht so sehr, dass ich nun schniefend wieder von dannen zog, zumal durch die vehemente Konsequenz der Buchhändlerinnen hier eine gewisse Gerechtigkeit und Ordnung im Buchstaate herrschte. Das freute mich.

Ich erkundigte mich nach dem Ende der Lesung und ob Herr Karasek signieren würde. Eine der Damen gab mir entsprechend Auskunft und ich suchte mir daraufhin innerhalb des Kaufhauses jene  Ecke, wo das neue Buch des Autors zu finden war. Interessanterweise handelt sein neues Buch vom Thema Reisen. Da auch ich demnächst eine Reise vor habe, war es nur vernünftig, dass ich da blieb und ich mich durch seine Lektüre inspirieren ließ. Ich las hier und da ein paar Passagen und genoss die Anekdoten und Erzählweise. Vertiefte mich derart, dass schnell eine halbe Stunde im Nu verflog.

Der Witz am Ende – Das vorzeitige Ende der Lesung, war erst der Anfang

Lesung Hellmuth Karasek mit Signierstunde in Berlin

Hellmuth Karasek Signierstunde in Berlin

Zurück zum Leseareal gelaufen, fiel mir auf, dass plötzlich kein Mensch mehr auf Einlass wartete und die Lesung noch lange nicht zu Ende war. Bevor ich etwas sagen konnte, teilte eine der beiden Damen mir mit: „Sie können gern eintreten.“ So kam ich dann doch noch in den Genuss der Lesung von Hellmuth Karasek. Ich setzte mich und empfand die witzige Leseart, die der Autor  darbot, als spannend und amüsant. Der bekannte Literaturkritiker, der einst zusammen mit Marcel Reich-Ranicki, Sigrid Löffler und einem wechselndem Teilnehmer (ab 1990) im ZDF in der Sendung „Das Literarischen Quartett“ Bücher besprach, schaffte es sein Publikum auf intelligente Art und Weise sprachvirtuos in den Bann zu ziehen. Ich erlebte somit die Geschichte, dass Karasek im Zug mit Günter Grass verwechselt wurde, fast hautnah. Weiterhin erhielt ich einen Vergleich, was der Unterschied ist, das letzte Kapitel von Karaseks neuen Buches „Auf Reisen“ in einer stillen Ecke zu lesen und gleich anschließend dieses live vorgelesen zu bekommen.  Das letzte Kapitel seines Buches handelte von Signierstunden nach der Lesung.  Witzigerweise befand ich mich gerade annähernd in einer „Das Drama im Drama“-Situation. Denn der Autor, wie auch das Publikum, dem ich zugehörig war, standen ebenfalls kurz vor der gerade beschriebenen Signierstunde. Einfach komisch: Denn die zu diesem Zeitpunkt bereits erfolgte Geschichte würde sich gleich aufs Neue, sicherlich mit gleichen Nuancen, in der Realität wieder finden!

Herr Karasek erzählt ein Witz

Es lohnt sich, mit Herrn Karasek und seiner lockeren-witzigen Art auf Reisen zu gehen und der Stimme in seiner Lesung zu folgen. Dies gipfelte dann letztendlich in seinem Angebot an das Publikum als Zusatz 3 Witze zu erzählen. Einer davon gefiel mir derart, sodass ich aus dem Lachen nicht mehr heraus kam. Da ich diesen nun selbst schon 2 Mal erzählt habe und er sich in mir manifestiert hat, möchte ich ihn hier einfach mal paraphrasieren:

Treffen sich zwei Männer.

Sagt der eine zum anderen: „Du bist aber auch ein bisschen dicker geworden.“

Erwidert der andere:  „Nun ja, wie das so ist. Sonntagabend. Schaust Tatort, danach vielleicht noch den Jauch. Meistens gehe ich danach ins Bett. Meine Frau liegt schon drin und ich mach das Licht aus. Dann fass ich sie an und sie erschrickt sich immer und sagt: ‘Is was!?!‘ … und dann … dann geh ich eben zum Kühlschrank.“

Herr Karasek signiert mein Reisetagebuch

Reise-Tagebuch Jens Böhme mit Widmung von Hellmuth Karasek

Reise-Tagebuch Jens Böhme mit Widmung von Hellmuth Karasek

Wie im letzten Kapitel seines Buches „Auf Reisen – Wie ich mir Deutschland erlesen habe“ stand ich nun als einer der letzten aus dem Publikum vor ihm. Ließ mir sein neues Buch signieren und auch gleich noch „Auf der Flucht. Erinnerungen“ und bat Hellmuth Karasek spontan – denn ich hatte es an diesem Tag glücklicherweise dabei und wenige Tage zuvor gekauft  – mein Blanko-Reisetagebuch für die geplante USA-Reise ebenfalls noch zu signieren. Eine persönliche Widmung für Jens Böhme: Sozusagen ein schriftlicher Anfang einer anderen Reise als jene von Karasek , meiner Reise und  meiner Reise-Notizen. Es soll ein inspirierender Aufhänger sein, von dem was folgt. Ein Gruß, eine Art Vorwort von Schreiberling zu Schreiberling.

Er schrieb auf die 5. Seite des Reise-Tagebuches:

Kreative Reisegrüße

und viele interessante Entdeckungen

und Begegnungen

und Erlebnisse

wünscht

Hellmuth Karasek

März 2013

Als er so schrieb, kam mir der Gedanke. Was würde wohl der Literaturkritiker Herr Karasek zu meinem Roman „Der Tausendfüßler“ sagen? Leider hatte ich kein Exemplar dabei und werde es wohl nie erfahren …

Seine Widmung und sein Buch gehen jedoch demnächst mit mir auf Reisen. Somit kann ich am Ende wahrlich reimhaft sagen:

Hab nun, ach! …

… Den Karasek mit im Gepäck!

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Eine Sommernacht : Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen in der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin

Vorpremiere der britischen Komödie „Eine Sommernacht“

Mit 35 geht es bergab! Das muss auch der kleinkriminelle Bob erfahren, ob jetzt auf der Flucht oder in Form eines belehrenden Gespräches mit seinem … nun ja, „besten Freundes“, der sich wild  zwischen seinen Beinen echoviert. In gleichem Atemzug auch die Scheidungsanwältin Helen(a), der vor allem der richtige Mann fehlt.  Wobei, wenn wir schon mal bei – Atemzug – sind, so fällt dem Zuschauer des Theaterstücks „Eine Sommernacht“ frappierend oft auf, dass die Metapher „Irgendwann kommt der Atemzug nachdem keiner mehr kommt!“ mehr als einmal fällt und einen unweigerlich über sich selbst nachdenken lässt. Vor allem beim Miterleben der britischen Komödie „Eine Sommernacht“ von David Greig ist es erstaunlich wie viel Vergangenheit, Gegenwart und möglicher Zukunft in eine Sommernacht passt, in diesem Fall sogar in ein ganzes Wochenende.

Eine Sommernacht - Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen in der Komödie am Kurfürstendamm

Eine Sommernacht – Komödie mit Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen

Die Geschichte unter der Regie von Folke Braband ist witzig-spritzig, das liegt vor allem an den fantastischen Schauspielern Tanja Wedhorn, bekannt z.B. aus der TV-Serie „Bianca Wege zum Glück“ und Oliver Mommsen, bekannt aus z.B. aus der Krimireihe Tatort. Aber nicht nur das, auch melancholisch-überraschende Momente gibt es in denen der Zuschauer gebannt ist und darauf wartet was sich im Augenblick offenbaren wird. Die Geschichte ist modern und wild, die Figuren sympathisch und die Kulisse einfach und visuell-originell abwechslungsreich. Ob die Liebe der beiden wohl doch eine Zukunft hat?

Fantastische und liebenswert in ihren Rollen: Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen

Flyer Eine Sommernacht mit Oliver Mommsen und Tanja Wedhorn

Eine Sommernacht mit Oliver Mommsen und Tanja Wedhorn

Es macht Spaß den beiden Protagonisten Helena (Tanja Wedhorn) und Bob (Oliver Mommsen) in eine aufregende Begegnung zu folgen. Fans von Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen kommen voll auf ihre Kosten und werden wie schon im Theaterstück-Duo „Gut gegen Nordwind“ nicht enttäuscht. Herzerfrischend, mitfiebernd und still gespannt folgt man den beiden durch die Geschichte und wer direkt 35 ist – zufälligerweise bin ich dieses und durfte mir von den Damen zu meiner rechten so manches mit einem Lächeln daraufhin anhören -, weiß durchaus mitzufühlen von was Helen und Bob da reden und was ihnen so durch den Kopf geht. Das soll aber nicht heißen, dass diese Komödie auf diese eine Alterszahl beschränkt ist. Keineswegs. Liebend gern möchte man den beiden sagen: Mit 35 … ist noch lange nicht Schluss!

Begleitet werden die beiden von einem Musiker im Hintergrund, so dass die Szenerie auch noch entsprechende musikalische Note erhält und der Zuschauer Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen ab und an singen hört, über das Leben und über die Liebe. Vor allem über ein Leben in dem jederzeit „Wechseln möglich“ ist wie der Parkautomat ihnen weissagt. Nur müssen sie es erst erkennen – das „Wechseln möglich“ ist! Am Ende ist das ENDE von „Eine Sommernacht“ dann etwas zu abrupt zu Ende. Ob das daran liegt, dass es mit 35 bergab geht? Eher nicht. Vielleicht aber ändert sich doch eher etwas ganz Bestimmtes nur allzu überraschend  und oft viel zu schnell mit einer fatalen Klarheit, die der Schlüssel für einen Neu-Anfang ist … so am Ende des Stückes.

Die Handlung des Stückes „Eine Sommernacht“

In einer Bar lernen sich Helena, eine erfolgreiche Scheidungsanwältin, die nicht viel Glück in der Liebe hat und der kleinkriminelle Bob kennen. Beide sind ziemlich betrunken und stürzen sich in einen spontanen One-Night-Stand. Eigentlich Ende der Geschichte … wenn die beiden sich nicht am nächsten Tag zufällig wiederbegegnen würden: sie im völlig lädierten Brautjungfernkleid und er mit 15.000 Pfund Diebesgut in der Tasche. Es beginnt ein schräg-magisches Wochenende, an dem alles passieren kann, wen man es nur zulässt.

 



Veränderungsatelier BIS ES MIR VOM LEIBE FÄLLT: Ernest Hemingway – bis ER mir vom Leibe fällt

Ernest Hemingway war 2003 mein Begleiter in Cuba. Okay, nicht persönlich, aber in Form des Buches „Haben und Nichthaben“ wandelte ich auf seinen Spuren in Havanna. Da lag es nicht fern, dass auch die Bar El Floridita kennen lernte. Und wo diese zu finden ist, ist auch die Bar La Bodegita Del Medio nicht weit davon entfernt.

My mojito in La Bodeguita – My daiquiri in El Floridita

Applikation Floridita Cuba

T-Shirt Applikation Floridita Cuba

Getreu nach Hemigways Spruch „My mojito in La Bodeguita – My daiquiri in El Floridita“ habe ich allerhand in Havanna erlebt und diese Zeit in Cuba bleibt für mich einfach unvergesslich und äußerst prägend. Havanna, ist eine bezaubernde Stadt voller Musik, Tanz, Zigarren & Rum sowie sichtbarer Armut und dem Verfall preisgegebenen Häusern. Die Hauptstadt Cubas gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und das ist richtig so. Wer als Tourist, hochpolierte Bauten erwartet, ist hier falsch. In dieser Stadt ist die Zeit stehen geblieben, bröckelnde Fassaden in den das wahre Leben Cubas existiert und alte Autos gehören zum Stadtbild und … die karibische Temperaturen und dessen Flair in die Seele der Menschen – Hitze pur! Übrig geblieben von dieser Reise sind allerlei Erinnerungen, Fotos und diverse Mitbringsel sowie ein T-Shirt mit Hemingway-Motiv aus dem Restaurant & der Bar El Floridita.

Veränderungsatelier „BIS ES MIR VOM LEIBE FÄLLT“ in Berlin

10 Jahre ist es mittlerweile her, dass ich durch Cuba gereist bin und in den 10 Jahren habe ich das T-Shirt mit dem Hemingway-Motiv all zu gern getragen, bis es die letzten Jahre nur noch als Schlaf-T-Shirt fungierte. Es mir quasi: vom Leibe fiel. In der Öffentlichkeit tragen, konnte ich das Shirt nicht mehr. An manchen Stellen war es voller Löcher, ausgewaschen war es und ausgedehnt. Nur noch selten habe ich es benutzt, da es mir einfach zu schade war und ich es so lange wie möglich erhalten wollte. Dann erfuhr ich dieses Jahr vom Änderungsatelier „Bis es mir vom Leibe fällt“ in den Hackeschen Höfen in Berlin. „Hey Jens, hier kannst du doch dein T-Shirt wieder aufpolieren lassen“, wurde mir vorgeschlagen. „Die Designer machen da auch was völlig Neues draus, wenn du willst.“ Wie jetzt? Echt? Ich brauchte eine Nacht und mein Entschluss stand fest. Ich mach das einfach mal und probiere es aus. Vielleicht können die von „BIS ES MIR VOM LEIBE FÄLLT“ mein T-Shirt oder zumindest Hemingways Geist und meine Erinnerungen in Form meines Hemingway-T-Shirts an meine Zeit in Cuba retten?

Veränderungsatelier Bis-es-mir-vom-Leibe-fällt erhält den Bundespreis ECODESIGN 2012

Also begab ich mich Ende Oktober zu den Hackeschen Höfen und gab mein T-Shirt in vertrauensvolle Hände. Zuvor habe ich mir noch ein weises T-Shirt von Esprit gekauft, denn ein Grundgerüst von einem Kleidungstück wurde zur Verarbeitung benötigt. Welche Größe, Form und Farbe war mir selbst überlassen und da die Esprit-T-Shirts meiner Meinung nach am besten von allen die ich je probiert habe am Körper passen, habe ich mich für ein solches Blanko-Shirt entschieden. Nach einer Beratung und meinen schon vorsinnierten Wünschen erlangte ich mit der Designerin einen interessanten Kompromiss wie das neue T-Shirt – ein solches sollte es auch wieder sein – aussehen könnte. Die Anzahlung von etwas über 30 EURO habe ich sofort getätigt. Ein fairer Preis für ein T-Shirt, wenn ich überlege, dass ich ein Unikat in den Händen halten werde und mein Ernest Hemingway T-Shirt wieder tragbar ist. Vom heutigen Zeitpunkt aus wissentlich, dass das Veränderungsatelier Bis-es-mir-vom-Leibe-fällt sogar den Bundespreis ECODESIGN 2012 erhielt, war es die richtige Entscheidung.

T-Shirt Ernest Hemingway Motiv und Floridita Applikation

T-Shirt mit Ernest Hemingway Motiv und El Floridita Applikation

Nach knapp 2 Wochen hatte ich mein T-Shirt mit neuem-alten Hemingway-Motiv wieder. Wie vereinbart wurde die Hauptapplikation ausgeschnitten, mit einem Hilfsstoff verbunden, da es schon sehr abgetragen und demzufolge dünn geworden war, und beides zusammen fest und sicher auf die Vorderseite genäht. Eine stylische Naht mit schwarzem Zwirn umrandete nun das Motiv. Auf den rechten kurzen Ärmel ließ ich mir in gleicher Verarbeitung das Emblem der Bar El Floridita nähen, sodass alle Applikationen gerettet wurden.

Hemingway ist tot, es lebe Hemingway!

Hemingway T-Shirt

Hemingway T-Shirt

Mein T-Shirt ist wieder tragbar und sieht echt tipptopp aus. Im Freundeskreis und bei den Kollegen auf Arbeit habe ich mit stolzgeschwellter T-Shirt-Brust davon erzählt und kann wahrhaftig behaupten: vereinzigarten und umgestalten, das funktioniert bei den Designern von „Bis es mir vom Leibe fällt“.

Ein weiterer Blogartikel zu Ernest Hemingway:

 



Buchpremiere von Helmut Kraussers Roman „Nicht ganz schlechte Menschen“ in der Buchhandlung Stadtlichter

Der Roman „Nicht ganz schlechte Menschen“

Helmut Kraussers neuer Roman „Nicht ganz schlechte Menschen“ handelt von einem Zwillingspaar, das gegensätzlicher nicht hätte sein können. Obwohl, wie Krausser nach der Lesung erklärt, beide Protagonisten alle Chancen, Möglichkeiten und Voraussetzungen in gleicher Art und Weise haben, entwickeln sie sich in unterschiedliche Richtungen. Genau darum geht es Krausser, „die Welten zweier Brüder zu schildern, die vom Genpool, vom sozialen Hintergrund  nicht gleicher hätten sein können, sich aber doch beide auf so unterschiedlicher Art und Weise entwickeln.“ Mit Helmut Kraussers neuem Roman, erschienen im DuMont Bucherlag, taucht der Leser ab in die dreißiger Jahre, nach Berlin, nach Paris und Barcelona. „Alltag und Abgründe einer Epoche“, heißt es auf dem Schutzumschlag und wer Kraussers Romane kennt, weiß, dass der Autor von „Einsamkeit, Sex und Mitleid“ oder „Die Kartongeschichte“ nichts auslässt und es hier thematisch direkt in den Alltag, aber insbesondere auch ins Fleischliche, ins Triebhafte geht.

Lesung in der Buchhandlung Stadtlichter in Berlin Kreuzberg

Buchhandlung Stadtlichter Berlin in Berlin Bezirk Kreuzberg - Flyer

Buchhandlung Stadtlichter in Berlin Kreuzberg

Die kleine aber feine – Buchhandlung Stadtlichter – auf der Bürknerstrasse 1 nahe dem Maybachufer in Kreuzberg hatte zur Buchpremiere am 15.09.2012 von „Nicht ganz schlechte Menschen“ geladen. Karten waren rar und schnell weg, da schließlich anders als bei den „großen Ketten“ nur begrenzter Platz zur Verfügung stand. Kurz vor 20 Uhr traf der Schriftsteller Helmut Krausser ein und dann ging es auch schon los. Er setze sich in Front vors Mikrofon, würde ca. 50 Minuten lesen und stünde anschließend für Fragen und das Signieren der Bücher bereit. Genauso gestaltete sich die Lesung auch. Sein Schreibstil ist intellektuell und detailreich und seine Lesestimme sowie der Rhythmus passten zur Atmosphäre in der Buchhandlung, um die Geschichte hörbar zu formen. Ein zwei Unterbrechungen gab es von nachfolgenden Besuchern, die das Publikum mit einem Schmunzeln wahrnahm und der Autor selbst mit galanter Gelassenheit; zumindest wirkte es so.

Interessantes zur Entstehung des Romans

Nach der Lesung kam es dann zu Fragen und dabei erläuterte Helmut Krausser auch wie es zur Entstehung des Romans kam. Eine Frage lautete:

Wie entstand der Roman?

Roman von Helmut Krausser - Nicht ganz schlechte Menschen - Buchpremiere

Nicht ganz schlechte Menschen – Roman von Helmut Krausser – Eintrittskarte der Buchpremiere

Krausser antwortete, dass für ihn das Thema schon Mitte der 90er Jahre aktuell war. „Ich wollte eigentlich keine Romane schreiben, die so viele Seiten haben.“ Aber, der grobe Plan kam dann eigentlich mit einem Gedicht. Mit einem Gedicht hat alles angefangen, betonte er. Dieses Gedicht hatte ihn derart inspiriert, dass Krausser sich gleichzeitig die Frage stellte, was wohl aus ihm in den 30er Jahren geworden wäre. „Irgendetwas Rotes oder Braunes“,  konstatierte er. „Was ich geworden wäre, das hätte dann sicherlich die Lektüre entschieden.“ Später traf er dann auf der Buchmesse in Paris 2001 Elodie Bouchard, die Tochter von Luc Bouchard. Und dieser gab an den jüdischen Attentäter Herschel Grünspan persönlich gekannt zu haben. (Herschel verübte 1938 in Paris ein Attentat auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath. Dieser erlag  2 Tage später seinen Verletzungen und die Tat diente dem nationalsozialistischen Regime als Vorwand für die antijüdischen Novemberpogrome 1938. Quelle: wikipedi.de) Beim Gespräch mit Luc Bouchard erfuhr er so einiges „[…] über ein anrüchiges Hotel, von seinem Elsässer Chef, von zwei deutschen Brüdern, die Max und Karl geheißen hätten, […]“.* Auch wenn Krausser von diesen beiden Brüdern nichts weiter als dieser Fakt bekannt war, fand er dies hochinteressant und so „… hatte ich einen Matrix-Filmstoff“. Er gibt zudem an, dass beide Charaktere zum Teil auch Projektionen seiner unterschiedlichen Lebensphasen sind. Außerdem hat sich Krausser sehr bei Kollegen bedankt, vor allem bei George Orwell und dessen Erfahrungen an der Front von Huesca.

Weiterhin interessant am Roman von „Nicht ganz schlechte Menschen“ ist, dass es Abschnitte gibt, die in einer anderen Schriftart dargestellt sind; so genannte geschichtliche Infoblöcke. Dies hat den Grund, dass der Schriftsteller Helmut Krausser nicht mit dem Thema Nationalsozialismus langweilen wollte. Wer will kann diese Infoblöcke quasi überspringen. „Für den ‚belesenen Leser‘ habe ich versucht auch Kleinigkeiten, also bestimmte Details über diese Zeit zusammen zu tragen wie z.B. das es im Juni zwischen der SA und der Polizei eine bestimmte Schlacht gab oder dass im März 33 preußische Schüler, die nicht mehr versetzt werden konnten, doch noch versetzt werden konnten, wenn sie der Hitlerjugend beitraten.“ Der Leser kann also gespannt auf weitere Details im Roman sein und sich geradeweg mit dem Zwillingspaar Max und Karl auf die Reise zweier Leben begeben, die trotz aller Gleichheit letztendlich doch sehr unterschiedlich sein wird.

Es folgen …

Interview-Fragen aus dem Publikum am Ende der Buchpremiere

Arbeiten Sie an mehreren Büchern gleichzeitig oder nur an einem?

Helmut Krausser: Ich arbeite stets an mehreren, aber leidenschaftlich nur an einem. Manche Themen verschwinden, andere Themen brauchen, um sich zu konkretisieren.

Schreiben Sie eigentlich täglich?

Helmut Krausser: Diesen Sommer ehrlich gesagt noch gar nichts Großes. Ansonsten schreibe ich von Mitternacht bis 2 Uhr.

Was ist Ihr Hauptantrieb zu schreiben?

Helmut Krausser: Geld und Frauen. (spontane Antwort, lacht) Scherz bei Seite. Ich musste früher viele Hausaufgaben machen, musste viel sitzen und auch viel schreiben und irgendwie hat sich das so fortgesetzt und ist zur Sucht geworden.

Haben Sie auch Protagonistinnen?

Helmut Krausser: (überlegt kurz) Ja, doch … die ‚Kartongeschichte‘, da ist eine Protagonistin. Außerdem im Roman ‚Die letzten schönen Tage‘. Okay dies ist jetzt eher eine Dreiergeschichte, also drei Protagonisten kann man sagen. Aber, da spielt auch eine Protagonistin mit. (kurze Pause) Dreiergeschichte, ich stehe auf Dreier-Kombinationen!

* Helmut Krausser: Nicht ganz schlechte Menschen, Nachbemerkung S. 575, DuMont Bucherlag 2012.

Weitere interessante Literatur-Artikel

Martin Walker stellt sein neues Buch „Delikatessen“ vor – Lesung in der Thalia-Buchhandlung in Berlin mit Moderatorin Margarete von Schwarzkopf

Pressestimmen zu T.C.Boyles Lesereise 2012 und neuem Roman von ihm “Wenn das Schlachten vorbei ist“

Lesung von Martin Suter „Der Koch“ im Babylon Berlin Mitte



Pressestimmen zu T.C.Boyles Lesereise 2012 und neuem Roman von ihm „Wenn das Schlachten vorbei ist“

Lesereise des Schriftstellers T.C.Boyle

Nun ist sie vorbei, die Lesereise des Pop-Titanen der amerikanischen Literatur. „Wenn das Schlachten vorbei ist“, ist Boyles neuester Roman. Dafür und „weil es mal wieder Zeit war“ (würde der Fan jetzt sagen) reiste Boyle 2012 durch Europa und stellte in seinen Lesungen die Thematik des Buches und sich selbst vor.

T.C.Boyle in Berlin – Volksbühne Berlin

Auch ich war live vor Ort auf der Lesung von Thomas Coraghessan Boyle in Berlin in der Volksbühne. Wer dabei war oder eine der anderen Lesungen von ihm besucht hat, weiß, dass es immer eine fabelhafte Show ist. Äußerst gut besucht von Fans beider Geschlechter und immer im Wechsel auf Englisch und hierzulande auf Deutsch durch einen Moderator. In Berlin fehlte das, die Übersetzungen für das deutschsprachige Publikum lies arg zu wünschen übrig. Die Lesung war trotzdem sehr sehens- und hörenswert. Überraschend und interessant war dieses Mal der dritte Punkt im Triangel der Übersetzung. Auf der Bühne befanden sich zusätzlich Dolmetscher für Gehörlose, die den rezitierten Text sowie das Interview in der Gebärdensprache übersetzen. Zurückzuführen ist diese Besonderheit auf den Roman TALK TALK von Boyle aus dem Jahr 2006, wo er diese Thematik literarisch spannend verarbeitete.

T.C.Boyle Eintrittskarte Volksbühe Berlin - Wenn das Schlachten vorbei-ist - Lesereise von 2012

T.C.Boyle Eintrittskarte Volksbühe Berlin – Wenn das Schlachten vorbei ist – Lesereise von 2012

Ein neuer Roman von Boyle ist schon wieder in Produktion

Während die Fans von T.C.Boyle noch am Lesen des neuen Romans „Wenn das Schlachten vorbei ist“ sind, ist ein weiterer Roman schon längst abgeschlossen, in Produktion und in Englisch erhältlich. Die Rede ist von „San Miguel“. Mit der Lektüre von „San Miguel“ auf Deutsch muss sich das Publikum hierzulande noch bis nächstes Jahr gedulden. Aber – Gott sei Dank! – haben wir ja für dieses Jahr aus der Boylschen Feder den Roman „Wenn das Schlachten vorbei ist“ erst einmal zu lesen. Obwohl: Wenn der Roman verspricht, was Pressestimmen behaupten und bei dem was ich bei meinen bisher ersten 150 Seiten gelesen habe, dann ist das Lesevergnügen sicherlich nur kurz. Zu schnell liest sich aus Neugier, Spannung und stilistischem Lesegenus T.C.Boyles neuer Roman „Wenn das Schlachten vorbeit ist“.

Pressestimmen zum Boyle-Roman

Die deutschsprachige Presse hat sich wieder mal überschlagen und überall im Netz sind größere oder kleinere Rezensionen zu seinem neuen Roman erschienen. Hier und da auch mal ein Video, wie z. B. „«Strassenliterat» T. C. Boyle“  (tagesanzeiger.ch – Video: Jan Derrer, Chantal Hebeisen – 10.05.2012) oder auch das hauseigene Video des Carl Hanser Verlags „T.C. Boyle: Wenn das Schlachten vorbei ist“ (siehe auch Blogartikel auf dem Tausendfüßler-Blog „Buchtrailer von T.C. Boyle: Wenn das Schlachten vorbei ist“).

Es folgt ein …

Kleines Konvolut an Rezensionen zu T.C.Boyles neuen Roman „Wenn das Schlachten vorbei ist“

handelsblatt.com

Rezension Boyle-Neuwerk – Töten, um zu überleben

„Darf man Tausende profane Organismen töten, nur um ein seltenes Tier vor dem Aussterben zu retten? Im neuen Roman des Autors T. C. Boyle geht es um die Frage, wie weit der Mensch beim Naturschutz gehen darf. Eine Kritik.“

von Thorsten Giersch 14.05.2012

fr-online.de

Schriftsteller T. C. Boyle

Der Punk-Autor und die Natur

T. C. Boyle stellte in der ausverkauften Volksbühne seinen neuen Roman „Wenn das Schlachten vorbei ist“ vor.

Thorkit Treichel 07.04.2012

fr-online.de

Lesung in der Berliner Volksbühne

Ihre Fragen an T.C.Boyle

Das Gespräch führte Martin Scholz. 05.04.2012

taz.de

Die One-Man-Show

T. C. Boyle ist für seine literarische Liebe zu Umweltaktivisten, Marihuana und Hippies berühmt geworden. Wenn er die Bühne betritt, ist der Jubel groß.

von Susanne Messmer 07.05.2012

orf.at

T. C. Boyle auf Tour in Wien – Der Rockstar unter den Literaten

Er gehört zu den absoluter Vielschreibern seines Fachs, denn fast jedes Jahr publiziert der US-amerikanische Kultautor T. C. Boyle einen Roman oder eine Sammlung von Kurzgeschichten. …

von Christine Scheucher 02.05.2012

blick.ch

Bestseller-Autor T.C Boyle im Interview – «Beim Schreiben werde ich high»

Der schrägste Pop-Literat der Welt ist 63 Jahre alt, kämpft gegen den Sex und wäre gern wieder ein Baby.

Von Cinzia Venafro 11.05.2012

stuttgarter-zeitung.de

Begegnung mit T. C. Boyle

Der optimistische Pessimist

Von Ulla Hanselmann 02.06.2012

beobachter.ch

T. C. Boyle

«Ich wäre gern 
spirituell»

Von Tatjana Stocker 31.06.2012

shz.de

HUSUMER NACHRICHTEN

„Ich bin ein Killer“

Von Martin Schulte 31.06.2012



Martin Walker stellt sein neues Buch „Delikatessen“ vor – Lesung in der Thalia-Buchhandlung in Berlin mit Moderatorin Margarete von Schwarzkopf

Buchmesse Leipzig, Diogenes Verlag und Martin Walkers „Bruno, Chef de Police“ …

Entdeckt habe ich Martin Walker auf der Buchmesse 2010 am Stand des Diogenes Verlags. Ich erhielt überraschenderweise ein noch nicht rezensiertes Exemplar mit dem Vermerk es nicht vor dem 27. Mai 2010 zu besprechen. Angetan vom Cover des Buches und mit einer gehörigen Portion Neugier habe ich mich noch am selben Abend in den 2. Fall des Protagonisten von Martin Walker „Bruno, Chef de police“ gestürzt; ohne den 1. Fall zu kennen.

Alles begann mit dem Roman „Grand Cru“ dem 2. Fall von Bruno, Chef de police

Martin Walker - Bruno-Zyklus - Alle bisher erschienen Romane

Martin Walker – Bruno-Zyklus – Alle bisher erschienen Romane

Natürlich begann es nicht mit „Grand Cru“, sondern mit dem Roman „Bruno, Chef de police,“ welches dann der erste Fall war (siehe Chronolgoie des Bruno-Zykluses am Ende des Artikels). Das Cover hatte es mir jedoch wahrlich angetan. Ich muss zugeben, ich bin jemand, der seine Kaufentscheidung zwar primär vom Inhalt, aber eben auch vom Cover abhängig macht. Ein schönes Cover, bleibt ein schönes Cover! Mehrere Weinfässer waren darauf zu sehen und meine Phantasie erträumte sich einen richtig guten Krimi auf dem Lande. Das „Grand Cru“ mehr war als nur ein Kriminalroman, sondern auch eine Geschichte zum Thema Liebe, die vom 1. Walker-Roman „Bruno, Chef de police“ weiter gesponnen wurde, erfuhr ich erst während der Lektüre. Neben interessanter Historie, passend zum Fall, mit entsprechenden Fakten für den Leser, wandelte ich gleichzeitig bei Martin Walkers Romanen mit zusätzlich mit meinem Gaumen über die Zeilen jedes Buches. Denn in seinen Romanen wird von guten Weinen, selten und gutschmeckenden Pilzen wie „Schwarze Diamanten“ sowie vorzüglichen Gerichten berichtet und liebend gern möchte man sich beim Lesen mit an den Tisch der jeweiligen Szenerie setzen. Und am Ende seiner Romane hat der Leser große Lust das Fleckchen Erde zu besuchen, wo die Geschichten von Martin Walker spielen, nämlich im Städtchen Saint-Dennis im Perigord in Frankreich. „Meine Bücher sind ein bisschen Reisebuch, Kochbuch und Geschichtsbuch. Ich wäre gelangweilt von nur Mord und Totschlag“, sagte Martin Walker bei seiner Lesung.

Martin Walker Lesung in Berlin

Martin Walker signiert

Martin Walker signiert

Die Lesung zu seinem neuen Roman „Delikatessen“ fand am 04.05.2012 in der Thalia-Buchhandlung in den Hallen „Am Brosigturm“ in Berlin statt. 20:15 Uhr ging es los und schon zu Beginn tummelten sich Leser am Stand der Weinverkostung, die gleichzeitig zu Walkers Lesung als Extra-Schmankerl dazu gehörte. Es gab Weine aus dem Bergerac von denen der Autor selbst ein Loblied singen konnte. Zusammen mit der Journalistin und Moderatorin an diesem Abend, Margarete von Schwarzkopf, gestaltete sich ein amüsanter und höchst abwechslungsreicher Leseabend.

Archäologie und das Leben im Perigord im Roman „Delikatessen“

Im wundervoll moderierten Dialog zwischen Margarete von Schwarzkopf und Martin Walker erfuhren die Teilnehmer der Lesung mehr und mehr über den Autor und über seinen neuesten Roman wie z.B., dass es in ihm um Archäologie, um Geschichte geht, dass auch die ETA sowie das Thema Stopfleber und die Organisation PETA eine große Rolle spielen. In seinem neuen Roman taucht Martin Walker tief in die Vergangenheit ab, ganze 40.000 Jahre geht es zurück. Es geht um die Menschen die damals im Gebiet von Perigord gelebt haben. Es geht um den Neandertaler. Es geht aber auch um jene Menschen, die heute in dieser Gegend leben und selbst das Essen anbauen, das Obst von Hand pflücken und eigenes Geflügel halten. Martin Walker erzählt, das er die Leser teilhaben lassen möchte, von dem Leben der Menschen im Perigord. „Die Leute leben von diesem Land“, sagte er. Er selbst praktiziert es so auf seinem eigenen Landstück. „Eigenes Geflügel und die gelegten Eier selbst essen.“ Scherzhaft erzählte Martin Walker, dass er seinen Hähnen und Hühnern Politikernamen gegeben hat und mit einer witzigen Poente meinte er: Huhn „Frau Merkel“ legt die größten Eier (kann sein, dass es auch die meisten Eier waren). Das Publikum lachte. Ob dies wirklich stimmt, sei noch zu beweisen.

Thema: ETA, Delikatessen und Bruno auf der Leinwand

Margarete von Schwarzkopf und Martin Walker im Dialog - Lesung in Berlin

Margarete von Schwarzkopf und Martin Walker im Dialog – Lesung in Berlin

Im Roman selbst geht es um einen Toten in einer Höhle, der eine Armbanduhr trägt, eine Swatch. Die gab es vor 1983 nicht. Also stimmt da etwas nicht und somit hat Bruno wieder einen Fall. Die Idee zum Buch selbst habe er tatsächlich gehabt als wahrhaft ein französischer Polizist von der ETA erschossen wurde, so der Autor. Zusätzlich wurde im Dialog von Margarte von Schwarzkopf mit dem Autor Martin Walker ein weiteres Geheimnis gelüftet. Auf die Frage nach der Verfilmung des Polizisten erfuhren wir, dass er sich schon am nächsten Tag, hier in Berlin, in Gespräch mit dem ZDF und ARTE befinden würde. Es wird also auch spannend im cineastisch Sinne rund um den literarischen Protagonisten Bruno aus „Delikatessen“, der auch mit der Liebe und demzufolge mit den Frauen so seine Problemchen hat. „Bruno ist kein Gigolo“, erklärte Martin Walker, „er will wie viele andere Männer auch eine Familie. Seine Geschichte ist die wie von vielen anderen: Die eine Liebe geht, verlässt ihn. Geht in eine andere Stadt. Eine neue Frau kommt und irgendwann kommt die alte Liebe wieder und das … das bringt eben Probleme. Aber genau das sind die Geschichten aus dem Leben. Sagen wir – die Komplikationen aus dem Leben.“ Genau das macht diesen Bruno auch „Dsympathisch, meinte schon zu Beginn der Lesung Frau Margarete von Schwarzkopf, er ist kein Schürzenjäger und trotzdem hat er Problem mit den Frauen. Gerade als „Frau“ war Margarete von Schwarzkopf wie sicherlich viele Leserinnen am Liebesleben von -Bruno, Chef de police- im nunmehr 4. Fall „Delikatessen“ interessiert und harkte oft in dieser Thematik nach. Martin Walker stand mal auf Deutsch und mal auf Englisch der Journalistin Rede und Antwort, die während der Lesung den deutschen Part las. Martin Walker hingegen las auf Englisch und am Ende erfuhren wir, dass beide Damen aus den bisher erschienen Romanen wieder ein Thema sein werden.

Disziplin als Autor – Tipps von Martin Walker

Martin Walker - Delikatessen - Diogenes Verlag

Martin Walker – Delikatessen – Diogenes Verlag

Bei der Frage von Margarete von Schwarzkopf an Martin Walker wie er neben seinen vielen Tätigkeiten seine Disziplin für ein neues Buch alljährlich halten könne, antwortete dieser auf interessanter Art und Weise: Als Journalist war es kein Problem 1.000 – 1.500 Wörter am Tag zu schreiben. Es fiele ihm leicht und es macht ihm Spaß. Genau das ist der Grund warum am Ende des Tages auch 1.000 Wörter auf dem Papier stehen sollten. 1.000 Wörter, das ist meine Disziplin und die brauche ich als Autor auch. Und da hat er vollkommen Recht! Diesen Tipp muss ich mir merken und sicherlich hilft dieser Schreibtipp auch so manch anderem Autor. Wir können nur hoffen, dass Martin Walker auch in diesem Jahr seine Disziplin hält, so dass wir im nächsten Jahr einen weiteren Bruno Roman aus dem Bruno-Zyklus zu lesen bekommen. Vorerst jedoch können wir uns nun mit der „Lese-Delikatesse“ des 4. Falls für Bruno -Chef de police- begnügen: Delikatessen. Allseits guten Lesehunger!

Sämlichte bisher erschienen Romane des Bruno-Zykluses des Autors Martin Walker:

  • Bruno Chef de police, Diogenes, Zürich 2009.
  • Grand Cru. Der zweite Fall für Bruno, Chef de Police, Diogenes, Zürich 2010.
  • Schwarze Diamanten. Der dritte Fall für Bruno, Chef de Police, Diogenes, Zürich 2011.
  • Delikatessen. Der vierte Fall für Bruno, Chef de Police, Diogenes, Zürich 2012.