Der Tausendfüßler – Das Blog zum Roman


Eine Sommernacht : Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen in der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin

Vorpremiere der britischen Komödie „Eine Sommernacht“

Mit 35 geht es bergab! Das muss auch der kleinkriminelle Bob erfahren, ob jetzt auf der Flucht oder in Form eines belehrenden Gespräches mit seinem … nun ja, „besten Freundes“, der sich wild  zwischen seinen Beinen echoviert. In gleichem Atemzug auch die Scheidungsanwältin Helen(a), der vor allem der richtige Mann fehlt.  Wobei, wenn wir schon mal bei – Atemzug – sind, so fällt dem Zuschauer des Theaterstücks „Eine Sommernacht“ frappierend oft auf, dass die Metapher „Irgendwann kommt der Atemzug nachdem keiner mehr kommt!“ mehr als einmal fällt und einen unweigerlich über sich selbst nachdenken lässt. Vor allem beim Miterleben der britischen Komödie „Eine Sommernacht“ von David Greig ist es erstaunlich wie viel Vergangenheit, Gegenwart und möglicher Zukunft in eine Sommernacht passt, in diesem Fall sogar in ein ganzes Wochenende.

Eine Sommernacht - Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen in der Komödie am Kurfürstendamm

Eine Sommernacht – Komödie mit Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen

Die Geschichte unter der Regie von Folke Braband ist witzig-spritzig, das liegt vor allem an den fantastischen Schauspielern Tanja Wedhorn, bekannt z.B. aus der TV-Serie „Bianca Wege zum Glück“ und Oliver Mommsen, bekannt aus z.B. aus der Krimireihe Tatort. Aber nicht nur das, auch melancholisch-überraschende Momente gibt es in denen der Zuschauer gebannt ist und darauf wartet was sich im Augenblick offenbaren wird. Die Geschichte ist modern und wild, die Figuren sympathisch und die Kulisse einfach und visuell-originell abwechslungsreich. Ob die Liebe der beiden wohl doch eine Zukunft hat?

Fantastische und liebenswert in ihren Rollen: Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen

Flyer Eine Sommernacht mit Oliver Mommsen und Tanja Wedhorn

Eine Sommernacht mit Oliver Mommsen und Tanja Wedhorn

Es macht Spaß den beiden Protagonisten Helena (Tanja Wedhorn) und Bob (Oliver Mommsen) in eine aufregende Begegnung zu folgen. Fans von Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen kommen voll auf ihre Kosten und werden wie schon im Theaterstück-Duo „Gut gegen Nordwind“ nicht enttäuscht. Herzerfrischend, mitfiebernd und still gespannt folgt man den beiden durch die Geschichte und wer direkt 35 ist – zufälligerweise bin ich dieses und durfte mir von den Damen zu meiner rechten so manches mit einem Lächeln daraufhin anhören -, weiß durchaus mitzufühlen von was Helen und Bob da reden und was ihnen so durch den Kopf geht. Das soll aber nicht heißen, dass diese Komödie auf diese eine Alterszahl beschränkt ist. Keineswegs. Liebend gern möchte man den beiden sagen: Mit 35 … ist noch lange nicht Schluss!

Begleitet werden die beiden von einem Musiker im Hintergrund, so dass die Szenerie auch noch entsprechende musikalische Note erhält und der Zuschauer Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen ab und an singen hört, über das Leben und über die Liebe. Vor allem über ein Leben in dem jederzeit „Wechseln möglich“ ist wie der Parkautomat ihnen weissagt. Nur müssen sie es erst erkennen – das „Wechseln möglich“ ist! Am Ende ist das ENDE von „Eine Sommernacht“ dann etwas zu abrupt zu Ende. Ob das daran liegt, dass es mit 35 bergab geht? Eher nicht. Vielleicht aber ändert sich doch eher etwas ganz Bestimmtes nur allzu überraschend  und oft viel zu schnell mit einer fatalen Klarheit, die der Schlüssel für einen Neu-Anfang ist … so am Ende des Stückes.

Die Handlung des Stückes „Eine Sommernacht“

In einer Bar lernen sich Helena, eine erfolgreiche Scheidungsanwältin, die nicht viel Glück in der Liebe hat und der kleinkriminelle Bob kennen. Beide sind ziemlich betrunken und stürzen sich in einen spontanen One-Night-Stand. Eigentlich Ende der Geschichte … wenn die beiden sich nicht am nächsten Tag zufällig wiederbegegnen würden: sie im völlig lädierten Brautjungfernkleid und er mit 15.000 Pfund Diebesgut in der Tasche. Es beginnt ein schräg-magisches Wochenende, an dem alles passieren kann, wen man es nur zulässt.