Der Tausendfüßler – Das Blog zum Roman


Schwuppdiwupp! – Kalendarischer Sommerbeginn, Mittsommernacht und der längste Tag des Jahres
Abenddämmerung

Abenddämmerung

Der 21. Juni ist der kalendarische Sommerbeginn. Wir befinden uns also jetzt im Sommer. Juhhhuu, der Sommer ist da! Stets wünschen sich die Menschen in der kalten Jahreszeit den Sommer herbei und oft erscheint er noch weit entfernt. Heute jedoch ist Mittsommernacht.  Ist der Sommer mit seiner Mittsommernacht dann endlich da, fragt sich so mancher: Wo ist eigentlich die Zeit nur geblieben? … Ja wo denn nur?

Schwuppdiwupp – der Sommer ist da!

Der 21. Juni 2011 ist somit auch der längste Tag im Jahr. Heute gibt es demzufolge auch die kürzeste Nacht des Jahres und leider geht es ab morgen schon wieder in Richtung Winter mit der Helligkeit bergab und die Nächte werden wieder länger. Aber wer will das schon gern hören? Lassen wir doch die Kirche im Dorf und nehmen Mittsommernacht am heutigen Tag als Status Quo an. Keine Angst, auch am nächsten Tag werden wir die Vögel bei Zeiten in den Morgenstunden zwitschern hören. Und! Der Sommer fängt ja Gott-sei-Dank erst an.

Da der Sommer nun gerade erst einmal begonnen hat, lehnen wir uns also zurück und genießen die wärmste Zeit des Jahres. Schon Dieter Thomas Kuhn sang in der Cover-Version des Songs von Chris Roberts „Hab Sonne im Herzen, egal, ob es stürmt oder scheint, …“

„ … greif zu in der Liebe, das Schöne ist schön nur auf Zeit. Hab Sonne im Herzen …“

Zum Thema „Mittsommer“ – Feste, Mythen und Rituale Informationen auf suite101.de (Das Netzwerk der Autoren)



Krimi um Easy Abi – Betrug an Abiturienten bei easy-abi.de in Berlin

Das Fenster zum Hof – Schlesiche Straße

ABI da - Fahrt weg! Easy ABI: Betrug an Abiturienten in Berlin - Foto Jens Böhme

ABI da – Fahrt weg! Easy ABI: Betrug an Abiturienten in Berlin – Foto Jens Böhme

„Abi da – Fahrt weg!“ Eine etwas dilettantische Aufmachung, aber durchaus kreativ wahrnehmbar. Zumindest von unseren Büroräumen von Gegenüber können wir den Frust der Abiturienten erkennen. Seit 2 Tagen avanciert der Kreuzberger Hinterhof auf der Schlesischen Straße zum zentralen Sammelpunkt von Berliner Abiturienten und Medien, die schon im Frühling das passende zum kommenden Sommerloch beitragen bzw. gefunden haben. Eine Schweinerei ist der Betrug allemal und der Frust der Abiturienten durchaus nachvollziehbar.

Es ist ein kleiner Krimi in Echtzeit

Das Abitur ist geschafft und nun soll es mit einer entsprechenden Feier ab in den neuen Lebensabschnitt gehen. Die Feier oder die Fahrt soll unvergesslich bleiben und die heutige Zeit macht es möglich dies entspannt in andere Hände als die der Schulleitung oder dem Klassensprecher zu geben. Die Betreiber von easy-abi.de versprachen genau das: ABI-Reisen, ABI-Bälle, ABI-Partys, ABI-Shirts bis hin zum ABI-Buch; letzteres wurde früher mal ABI-Zeitung genannt und selbst gemacht. Die Betonung liegt auf „selbstgemacht“. Aber ganz ehrlich: Man muss ja allen Unkenrufen älterer Generationen in diversen Kommentaren hiesiger Internet-Artikel, wie zum Beispiel auch im Tagesspiegel „Schüler und Eltern wehren sich gegen Abiball-Betrug“, auch mal etwas entgegen halten. Nämlich, dass wir uns nicht mehr im 20. Jahrhundert befinden. Kurz um: Warum nicht Outsourcing? Macht doch heutzutage jede Firma und fährt dadurch Gewinne ein, spart Kosten und schafft Zeit für andere „wichtige strategische Arbeiten“. Personal und Arbeit einfach nach draußen verlegen, mehr Zeit und Geld für das eigene Leben. Das reimt sich sogar. Und dieses auf Kosten der Arbeitnehmer bzw. jene, die gern einen Job hätten oder jene in Übersee, die den WM-Fußball für’n Äpel und ein Ei zusammennähen. Die „Großen“ und „Alteingesessenen“ in der Wirtschaft machen es vor, die heranwachsende Generation, hier explizit die Abiturienten, selbstverständlich nach. Natürlich mit mehr oder weniger Erfolg. Warum auch nicht? Die Idee von Easy ABI klingt gar nicht mal so schlecht und Abiturienten gibt es schließlich jedes Jahr. Aber die Umsetzung, die stinkt … die stinkt nach Betrug. Da ist etwas faul im Staate Dänemark!

Meldungen, Gerüchte und Aktionen bei easy-abi.de

Bei Easy ABI GmbH ging diese Rechnung des Outsourcings völlig in die Hose. Es wurde investiert und es wurde verloren. Summen zwischen sechs und 16.000 Euro pro Schule, heißt es bei tagesspiegel.de. 24 Berliner und vier Brandenburger Schulen sollen laut Polizei davon betroffen sein. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlung gegen die Easy ABI GmbH aufgenommen. Wie hoch der Schaden am Ende sein wird, ist noch unklar. Der Schaden für die Abiturienten jedoch liegt auf der Hand: Keine Abschluss-Feier, kein T-Shirt, keine Fahrt, kein Pomp für die so assoziativ betitelte „elitäre Patygeneration“  und jene Generation ohne eigenes Geld in der Tasche. Und wer bitte bezeichnet sich hier als Elite? Abitur ist ein Abschluss, sicherlich nicht der Schlechteste, aber zur Elite braucht es noch ein paar Steine der Weisheit auf dem Lebensweg mehr. Bleibt nur zu hoffen, dass „unsere zukünftige Elite“ wie ich von einigen Kommentar-Schreibern las, daraus nicht die falsche Lehre daraus zieht und durch Easy ABI gelernt hat, wie man Otto-Normal-Verbraucher (zu denen gehören seit jeher auch die Abiturienten) so richtig bescheißt.

Na warten wir es ab, das letzte Wort in Sachen Easy-ABI-Abzocke ist sicherlich noch nicht gesprochen und somit schließe ich diesen Kommentar mit einem Zitat von Wilhelm Busch „Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe  …“

Was es auf Facebook bei EASY ABI zu lesen gibt … (Link gelöscht 23.06.2015, nicht mehr verfügbar)



Die Figur Seppo Sorjonen und eine Liste der deutschen Buchpublikationen des finnischen Autors Arto Paasilinna

Der finnische Autor Arto Paasilinna

Arto Paasilinna, er gehört zu meinen Top 3 Lieblingsautoren (siehe auch: Meine literarische Hitliste). Wie T.C.Boyle und Martin Suter schreibt Paasilinna Texte für die ich mich sehr begeistern kann. Bettlektüre, für unterwegs in der S-Bahn oder einfach im Liegestuhl einer Strandbar, die Romane von Arto Paasilinna zu lesen, macht Spaß und erheitert ungemein das Gemüt. Seine Texte sind oft skurril, manchmal phantastisch, aber immer mit den Stärken und Schwächen der Menschen; vorwiegend seiner finnischen Protagonisten. In einem lockeren, ein einem „federleichten“ Schreibstil und mit zwischenmenschlichen interessanten Beziehungen treten die von Arto Paasilinna erschaffenen Charaktere in seinen Geschichten auf. Wer die Texte von Paasilinna liest, der muss unweigerlich Schmunzeln. Mit viel Humor, oft auch schwarzen Humor, und einer Leichtigkeit in der Handlung passieren die sonderbarsten Geschichten inmitten seiner finnischen Landsleute und beinahe könnte der Leser in Versuchung geraten diese für bare Münze zu nehmen. Arto Paasilinna wird nicht umsonst als „Meister des skurrilen Humors“ bezeichnet.

Der Taxifahrer Seppo Sorjonen – Ein Insider-Name

Höchst interessant: Die Person Seppo Sorjonen! … Es gibt da einen Taxifahrer namens Seppo Sorjonen (Insider dieser Geschichten werden mir beipflichten und sicherlich das ein oder andere Schmunzeln auf den Lippen haben) ist in vielen seiner Bücher vertreten. Mehr oder weniger spielt er eine wichtige Rolle. Ob als einer der Hauptprotagonisten wie in „Zehn zärtliche Kratzbürsten“ und in „Der Sommer der lachenden Kühe“ oder als Statist, es erfreut den Leser von Seppo Sorjonen zu lesen. Als Taxifahrer erlebt er hautnah die Geschichten seiner Klienten mit und vielmals hat Sorjonen den einen oder anderen Anteil am Fortgang der Geschichte.

Jedes Mal beim Lesen fragt man sich als Leser, wann kommt der Herr Sorjonen noch oder wieder in Aktion? Verraten kann ich hier schon mal die Auftritte von Seppo Sorjonen in folgenden Romanen:

Weiterhin vertreten ist Arto Paasilinnas Taxifahrer in den Romanen „Der wunderbare Massenselbstmord“, „Nördlich des Weltuntergangs“ und in „Adams Pech, die Welt zu retten“. In diesen Büchern spielt Herr Sorjonen eine mal mehr oder weniger gewichtige Rolle. Aber egal was Herr Sorjonen beizutragen hat, er ist ein gern „gelesener“ Charakter in Paasilinnas Büchern. Überzeugt Euch selbst!

Zum Autor Arto Paasilinna

Arto Paasilinna ist ein finnischer Autor. Geboren wurde er am 20. April 1945 in Kittilä und ist der populärste Autor Finnlands. Er lebt heute im südfinnischen Espoo-Westend in der Nähe von Helsinki. Viele Leser freuen sich auf den „jährlichen Paasilinna“. Seine Bücher wurden in 45 Sprachen übersetzt, unter anderem auch in Deutsch. Ein bekanntes Hörbuch in Deutsch ist der Roman „Adams Pech, die Welt zu retten“, 4 CDs bei Lübbe Audio gelesen vom Komiker Jürgen von der Lippe. Ein geniales Buch, das durch seinen Vorleser noch mehr an Witz und Spannung gewinnt. Erfolgreichstes Buch des Autors ist „Das Jahr des Hasen“.

Persönlich präferiere ich die bisher gelesenen Romane „Der wunderbare Massenselbstmord“ auf Platz 1, „Der Sommer der lachenden Kühe“ mit Platz 2 und „Im Wald der gehenkten Füchse“ für den Medaillen-Rang 3. Es ist jedoch schwierig dieses Ranking festzusetzten, da alle Geschichten ihren unverwechselbaren Stil und gleichzeitig ihre unverwechselbare Geschichte haben. Jeder Roman für sich, ist fantastisch zu lesen. Was für mich „Der wunderbare Massenselbstmord“ auf Platz 1 ist für einen anderen die Geschichte „Zehn zärtliche Kratzbrüsten“.

Es folgt die Liste zur allgemeinen Übersicht der bisher auf Deutsch erschienen Romane von Arto Paasilinna:

  • Paratiisisaaren vangit (1974) – auf Deutsch 2004: Vorstandssitzung im Paradies
  • Jäniksen vuosi (1975) – auf Deutsch 1999: Das Jahr des Hasen
  • Onnellinen mies (1976) – auf Deutsch 2002: Die Rache des glücklichen Mannes
  • Herranen aika (1980) – auf Deutsch 2004: Im Jenseits ist die Hölle los
  • Ulvova mylläri (1981) – auf Deutsch 1999: Der heulende Müller
  • Hirtettyjen kettujen metsä (1983) – auf Deutsch 2000: Im Wald der gehenkten Füchse
  • Ukkosenjumalan poika (1984) – auf Deutsch 1999: Der Sohn des Donnergottes
  • Suloinen myrkynkeittäjä (1988) – auf Deutsch 1998: Die Giftköchin
  • Auta armias (1989) – auf Deutsch 2008: Der liebe Gott macht blau
  • urmaava joukkoitsemurha (1990) – auf Deutsch: Der wunderbare Massenselbstmord
  • Elämä lyhyt, Rytkönen pitkä (1991) – auf Deutsch 2001: Der Sommer der lachenden Kühe
  • Maailman paras kylä (1992) – auf Deutsch 2003: Nördlich des Weltuntergangs
  • Aatami ja Eeva (1993) – auf Deutsch 2008: Adams Pech, die Welt zu retten
  • Rovasti Huuskosen petomainen miespalvelija (1995) – auf Deutsch 2005: Ein Bär im Betstuhl
  • Tuomiopäivän aurinko nousee (1997) – auf Deutsch 2010: Vom Himmel in die Traufe
  • Kymmenen riivinrautaa (2001) – auf Deutsch 2008: Zehn zärtliche Kratzbürsten
  • Tohelo suojelusenkeli (2004) – auf Deutsch 2011: Schutzengel mit ohne Flügel
  • Suomalainen kärsäkirja (2005) – auf Deutsch 2006: Ein Elefant im Mückenland

 



Karneval der Kulturen – Berlin feiert wieder seine Vielfalt mit Straßenfest und Umzug

Es ist wieder soweit der Karneval der Kulturen steht vor der Tür. Vom 10. bis 13. Juni 2011 gibt es in Berlin Kreuzberg wieder eine Festmeile für die unterschiedlichsten Kulturen in Berlin. Viele Menschen aus anderen Ländern und unterschiedlichen Kulturen präsentieren sich auf Bühnen in Musik und Tanz, mit ihren Ständen am Straßenrand und auf Wiesen sowie in extravaganten Aktionen den Berlinern und Besuchern der Stadt. Der Karneval der Kulturen bedeutet Straßenfest und Umzug. Für viele Berliner ist der Umzug der Höhepunkt am Sonntag, andere wiederum genießen primär das Schlendern über das Festgelände am Samstag.

Karneval der Kulturen – Das Straßenfest

Bühne - Karneval der Kulturen

Bühne – Karneval der Kulturen

Das Straßenfest erreichen Besucher direkt von der U-Bahn Hallesches Tor (U1 & U6) sowie Mehringdamm (U6 & U7). Von da aus kann es ab auf die -Meile der Kulturen- rund um die Blücherstraße gehen. Der Eintritt ist frei. Es gibt um die 350 Stände, die besondere und bekannte Speisen sowie Getränke anbieten. Allerlei Kostbarkeiten und Schnickschnack wird gezeigt. 4 Bühnen mit dem Sound von Berlin und den Klängen aus aller Welt werden Besucher des Straßenfestes unterhalten.

Erfahren Sie mehr über: Hintergrund und Geschichte Karneval der Kulturen

Auf und vor den Bühnen wird musiziert, gesungen und getanzt. Es ist ein Miteinander einer durcheinandergewirbelten Gesellschaft, die als „Multi Kulti“ bezeichnet wird. Trotzdem grenzt sich jeder voneinander ab, ob als einzelnes Individuum oder als Zugehöriger einer Gruppe mit einem eigenen unverwechselbaren Akzent. Das Schöne beim Karneval der Kulturen ist dabei die Verschmelzung dieser Abgrenzung zu einem gemeinsamen Kontinuum mit vielen Farbklecksen. Das macht dieses Fest so besonders und einzigartig!

Karneval der Kulturen – Der Umzug

Umzug - Karneval der Kulturen

Umzug – Karneval der Kulturen

Der Umzug startet am Hermannplatz über Hasenheide und Gneisenausstraße bis Yorckstraße. Er besteht stets aus einem bunten Potpourri von Umzugsgruppen, die mit ihren Beitrag politisches Tagesgeschehen, Migrations- oder Umweltpolitik, wie auch persönliche Geschichten und Darbietungen von 12:30 Uhr – 21:30 Uhr aufzeigen. „Musik, Tanz, Performance, Großfiguren, Interaktion, Streetart – viele Zutaten gehören dazu. Am Ende ziehen rollende Kunstwerke, traditionell, modern oder visionär, und nie Dagewesenes über die Umzugsstrecke“, heißt es auf der Internetseite von karneval-berlin.de. 3500 aktive Teilnehmer von überall her werden zu sehen sein. Ein Karneval für die Ohren, die Sinne und die gute Laune.



Musikvideo der Berliner Band Berge – „Meer aus Farben“ unplugged

Das Musik-Video „Meer aus Farben“ der Berliner Band berge auf dem Blog „Der Tausendfüßler“

Überraschung: Es standen 2 Musiktitel zur Auswahl. Entschieden habe ich mich für „Meer aus Farben“ (unplugged Version). Tourdaten 2011 der Band berge finden Interessierte auch im Artikel „Die Berliner Band BERGE ist auf „Meer aus Farben“ Unplugged Tour 2011„.

Homepage der Band: hoertberge.de

*Video mit freundlicher Genehmigung von berge.



Zitat aus Arto Paasilinnas Roman “Der liebe Gott macht blau” – Schlechtes Omen für Schriftsteller

Zitat aus Arto Paasilinna “Der liebe Gott macht blau”

„[…] Gott warf einen verständnisvollen Blick auf Märchendichter Haleb Visnazolas Grab und sagt, dass der Mann hoffentlich in den Himmel gekommen war. Oder war er womöglich doch in der Hölle gelandet? Leider war das nämlich der Ort, an dem Schriftsteller normalerweise endeten.“

(Arto Paasilinna “Der liebe Gott macht blau”, Seite 92, Bastei Lübbe Taschenbuch, Band 16472, 2010.)